Nichtinvasive Herzzeitvolumenmessung assistiert und spontanatmender Patienten mittels partieller CO2 Rückatmung.
DOI: 10.36210/BerMedJ/epub27112024
Abstract
Bei der Methode der partiellen Kohlendioxidrückatmung verhält sich das Herzzeitvolumen (HZV) proportional zur Veränderung der CO2 Eliminierung, dividiert durch die Veränderung des endtidalen CO2, als Folge einer Rückatmungsperiode. Dieses Messprinzip machte bislang die konkrete Bestimmung der HZV in vergangenen Untersuchungen unter Spontanatmung und assistierterSpontanatmung unmöglich. Vorteile von NICO™ gegenüber invasiver Methoden bestehen in der kontinuierlichen Messung endtidaler CO2 Konzentrationen und der daraus resultierenden Möglichkeit der Bestimmung der Totraumventilation (VD/VT), der alveolären Ventilation (MValv), der Messung des effektiven pulmonalen. Blutflusses (PCBF) sowie der Ermittlung der VCO2.und VO2. Für die Untersuchung wurden 45 intensivpflichtigen Patienten mit vorhandenem invasiven Monitoring (PiCCO, CCO) und assistierter Beatmung (BIPAP ASB, SIMV) oder assistierter Spontanatmung (ASB, CPAP) über einen liegenden endotrachealen Tubus, rekrutiert. Die Bereitstellung des NICO™ Monitoring mit NICO CO2 Loop Flowsensor, NICO Sensor mit Rückatmungsventil und Monitor erfolgte durch Firmen hesto med Lichtenstein und Respironics® Deutschland. Gleichzeit wurden die Mikrozirkulationsparameter (SO2, Flow, Velocity) in 3 und 7 mm Gewebetiefe mittels LEA O2C Laserdopplerflowspektrometrie gemessen.
Das mittels CO2 Rückatmung ermittelte Herzzeitvolumen korreliert mit dem invasiv bestimmten Herzzeitvolumen (6,15±1,83 l/min vs. 6,73±1,70 l/min; Pearson=0,66, R2= 0,43; p>0,1). In Abbildung 1 werden die ermittelten Werte für das Herzzeitvolumen an 45 Einzelmessungen dargestellt. Die gemessene CO2 Abgabe korreliert mit dem endexspiratorischen Atemzugvolumen (268±68,08 ml vs.187,48±76,75 ml; Pearson =0,35; R2=0,13) und dem endexspiratorischen CO2 (32,74±5,02 mmHg; Pearson=0,45, R2=0,2) und ist abhängig vom Ventilations-Perfusions Mismatch (VQI =25,93±8,61%) und der Totraumventilation (TRV=58,8±49,29 ml). Die Faktoren der CO2 Produktion (VCO2) haben einen Einfluss auf die subkutane Sauerstoffsättigung (SO2P1S; Pearson=0,4) und auf den Blutfluss (Flow P1S) in 3 mm Gewebetiefe (Pearson= 0,5) sowie auf den Blutfluss (Flow P1D) in 7 mm Gewebetiefe (Pearson=0,3). Der pulmonalkapilläre Blutfluss (PCBF) besitzt eine negativ gerichteten Korrelation auf die subkutane Sauerstoffsättigung (SO2P1S; -0,3) sowie den Blutfluss (Flow P1D) in der Gewebeschicht von 7 mm (Flow; -0,4). Ein Einfluss des ermittelten Herzzeitvolumens zur Mikroperfusion findet sich nicht. Damit erweist sich das NICO CO2 Rückatmenverfahren als geeignetes Instrument zur kontinuierlichen Überwachung spontan oder assistiert atmender Patienten. Eine Korrelation der im NICO System ermittelten Parameter und den gemessenen Parameter der Mikrozirkulation (O2C) finden sich von VCO2 subkutaner Sauerstoffsättigung und Blutfluss sowie des pulmonalen Blutflusses (PCBF) zur subkutanen Sauerstoffsättigung und zum tiefen Gewebeblutfluss (FlowP1D).

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- 29-01-2025 (3)
- 27-11-2024 (2)
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